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Unser Verständnis von Pflege

Unser Ziel ist es, die Menschen in ihrem individuellen Genesungsprozess bestmöglich zu unterstützen und gemeinsam mit ihnen einen Weg zu mehr Wohlbefinden, Selbstbestimmung und Lebensfreude zu finden. Wir leben ein Pflegeverständnis, das auf Respekt, Empathie und der Überzeugung beruht, dass jeder Mensch die Fähigkeit in sich trägt, ein zufriedenes und aktives Leben führen zu können.

Pflege-Auftrag

Zentraler Punkt unseres pflegerischen Ansatzes ist der Aufbau und Erhalt einer tragfähigen Beziehung zu den Patient:innen für die Dauer der Behandlung, um diese durch eine reflektierte Nähe- und Distanz-Dynamik zu unterstützen.

Die Pflege in der Klinik ist recovery-orientiert und hat das Ziel, die Ressourcen und Kompetenzen der Patient:innen zu erhalten und zu fördern, so dass sie den Aufenthalt wenigstens so selbstständig verlassen, wie dies bei der Aufnahme gegeben war oder eine Verbesserung erzielt werden konnte. Dies gilt vor allem für die Kompetenzen zur Alltagsbewältigung wie: Ernährung, Hygiene, sozialer Anschluss, Krankheitsverständnis, Schlaf und Sinnfindung.

Individueller Pflegebedarf

Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, den individuellen Pflegebedarf zu erfassen und Maßnahmen anzuwenden, die niedrigschwellig auf die Bedarfe und teilweise auf die Bedürfnisse des jeweiligen Patienten oder der Patientin abgestimmt sind. Dies sollte mit möglichst alltagsnahen Methoden geschehen, so dass Verhaltens- und Erlebensänderungen besser in die Zeit nach der Entlassung transferiert werden können.

Die Erfassung des individuellen Pflegebedarfs geschieht auf Basis einer strukturierten Informationssammlung (Assessment), welche biografische Aspekte einschließt. Ergänzt wird diese durch standardisierte Assessment-Instrumente, um Risiken strukturiert zu erfassen und abzumildern.

Pflegeplanung

Aufgrund der Individualität des Einzelnen erfolgt die Pflegeplanung spezifisch auf das benannte Pflegeproblem, welches sehr unterschiedlich sein kann. Dies impliziert, dass pflegerische Arbeit sowohl im Einzelkontakt als auch in der sozialen Gruppe zu erfolgen hat.

Folgende grundlegende Methoden im Einzel- und Gruppenkontext sind dazu anzuwenden:

  • Adhärenz- und Compliancepflege
  • Alltagsbegleitung: z.B. Mahlzeiten, Spaziergänge, Einkaufsgang, Ausflüge
  • Freizeitgestaltung: z.B. Kochen, Backen, Spielen, Kegeln
  • Milieumanagement: z.B. Stationsgestaltung, Wohnungsbesuch
  • Heilanwendungen: z.B. Aromapflege, Ohrakkupunktur, Entspannungsübungen, Achtsamkeit, DBT
  • Körperpflege: Waschen, Kleiden, Hygiene

Aufgabe im Team

Es ist der pflegerische Auftrag, an der strukturierten Stationsarbeit und dem standardisierten Therapieplan mitzuarbeiten. Hier sind stations- und krankenspezifische, teils manualisierte Angebote zu gestalten und gemeinsam im multidisziplinären Team zu befördern.
Die Pflege ist durchgehend vor Ort und somit auch für den Stationsablauf zuständig. Hierzu zählen neben den regelmäßigen medizinischen Anwendungen wie z.B. Medikamentengaben, Vitalzeichenkontrollen, Untersuchungsbegleitungen und FEMs auch die Ordnung und Sauberkeit auf der Station.

Bewertung unserer Pflege

Der Austausch über die Wirksamkeit und Passung von Maßnahmen hat sowohl mit den Patient:innen als auch im Multiteam zu erfolgen. Die Evaluation muss regelmäßig und zielführend sein. Die Anpassung der Maßnahmen orientiert sich immer am individuellen Pflegeproblem. Im Rahmen der Evaluation der Pflegeplanung wird gemeinsam mit dem Patienten oder der Patientin überprüft, ob das bestehende Pflegeproblem weiterhin vorliegt, gegebenenfalls als abgeschlossen betrachtet werden kann oder ob ein anderes Problem in den Vordergrund gerückt ist. Dementsprechend wird die Pflegeplanung aktualisiert

Einige pflegeferne Tätigkeiten wie zum Beispiel die Visitenbegleitung, die Untersuchungs- und Laborvorbereitungen oder auch der Aufnahmedienst werden im Klinikbereich von der Pflege mitbegleitet.

Rechtliche Grundlage

Die rechtliche Grundlage bildet das Pflegeberufegesetz und die darin beschriebenen vorbehaltlichen Tätigkeiten der Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs, der Organisation, Gestaltung und Steuerung des Pflegeprozesses und die Analyse, Evaluation, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege sowie die zukünftige Berufsordnung der Pflegekammer NRW.