29.02.24 | Psychiatrie Neues Angebot: Wo Angehörige sich entlasten können
Klinikseelsorger und Genesungsbegleiterin leisten in offener Sprechstunde gemeinsam erste Seelen-Hilfe
Klinikseelsorger Dr. Andreas Brenneke und Genesungsbegleiterin Hildegard Kofoth laden in ihre gemeinsame offene Angehörigensprechstunde ein.
Foto: LWL/Wäsche
Hildegard Kofoth ist seit vielen Jahren EX-In-Genesungsbegleiterin und damit "Expertin durch Erfahrung in der Psychiatrie". "EX-In" steht für die englische Bezeichnung "Experience Involvement", was so viel bedeutet wie: Aus eigenem Erleben und eigener Anschauung Verständnis in die psychiatrische Arbeit dafür einzubringen, wie sich Patientinnen und Patienten fühlen, wie sie sich sehen und was sie wünschen. Als Teil des Angehörigenteams der LWL-Klinik Herten hatte Hildegard Kofoth in den zweimal im Jahr stattfindenden Angehörigenreihen die Erfahrung gemacht, dass die Angehörigen großen Redebedarf haben. "In den Informationsveranstaltungen erhalten die Angehörigen aus erster Hand von Ärzten, Pflegefachkräften und Sozialarbeiterinnen sehr viele wertvolle Informationen zu psychischen Erkrankungen und zu Behandlungsmöglichkeiten. Dabei haben sie auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich auszutauschen", so die Genesungsbegleiterin. "Ich habe hier jedoch immer wieder festgestellt, dass sie für ihre Nöte und Sorgen noch mehr Raum benötigen."
Klinikseelsorger Dr. Andreas Brenneke hat ähnliche Erfahrungen auf seinen Rundgängen und in Gesprächen auf den Stationen gemacht. Gemeinsam entstand die Idee eines niederschwelligen Angebots. "Es geht immer wieder um Fragen rund um die Erkrankung und um Hilfemaßnahmen", berichtet Brenneke. "Wie gehe ich mit dem kranken Angehörigen um? Was kann ich tun? Letztlich möchten wir in unserer gemeinsamen Sprechstunde Entlastungsgespräche anbieten, zuhören und erste Seelen-Hilfe leisten."
Die Sprechstunde ist offen für alle Menschen, unabhängig davon, ob der psychisch erkrankte Angehörige in klinischer Behandlung ist oder nicht. Anmeldungen sind nicht erforderlich. Treffpunkt ist der Konferenzraum in der Hauptverwaltung.
Bei Fragen können sich Interessierte bei Hildegard Kofoth, Tel. 02366 802-8120, oder bei Dr. Andreas Brenneke, Tel. 02366 802-5758, melden.
Pressekontakt
Rosa Sommer, LWL-Universitätsklinikum Bochum, Telefon: 015140635802, rosa.sommer@lwl.org und Thorsten Fechtner, LWL-Pressestelle, Telefon: 0251 591-235
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